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Der 4. Internationale LOUIS SPOHR Wettbewerb für Junge Geiger fand vom 27. Oktober bis 7. November 2004 in Weimar statt. Die Jury vergab den Sonderpreis des Theatervereins Ballenstedt/Anhalt an Isabelle Engels (Deutschland). Das Konzert im Schlosstheater Ballenstedt fand am 23. April 2005 statt.
Isabelle Engels
(Violine)
Megumi Hashiba
(Klavier)
Johann Sebastian Bach | Sonate Nr. 1 g-moll BWV 1001 | |
Franz Schubert | Fantasie op. 159 | |
≈≈≈≈ | ||
Claude Debussy | Sonata pour violon et piano | |
Eugène Ysaÿe | Sonate für Solo Violine Nr. 5 op. 27 | |
Maurice Ravel | Tzigane - Rapsodie de concert pour violon et piano |
Zu einem besonderen Ereignis
wurde das Preisträgerkonzert des Theatervereins Ballenstedt/Anhalt am 23. April
2005. Isabelle Engels (Violine) und Megumi Hashiba (Klavier) begeisterten das
Konzertpublikum im Schlosstheater Ballenstedt zu im Stehen vorgebrachten
Ovationen.
Die 22jährige Studentin der Musikhochschule Köln ist Preisträgerin im 4.
Internationalen Louis Spohr Wettbewerb für Junge Geiger, der 2004 von der
Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar durchgeführt wurde. Isabelle Engels
eröffnete den Abend mit der Sonate Nr. 1 g-moll von Johann Sebastian Bach.
Kraftvoll und mit klassischer Klarheit spielte sie den barocken Meister, an dem
sie sich offensichtlich intensiv geschult hat. Mit tiefer Einfühlung in den
Geist J. S. Bachs und ihrer sensiblen Strichführung vermittelte die junge
Geigerin den Zuhörern ein Erlebnis, das wohl vielen Menschen an diesem Abend zum
inneren Besitz geworden ist. Intensität, Hingabe und vitale Lebensfreude der
Jugend sprachen auch aus den Interpretationen der Musik von Franz Schubert
(Fantasie op. 159), der Sonata pour violon et piano von Claude Debussy, der
Sonate für Solo Violine Nr. 5 von Eugène Ysaÿe und der mit leidenschaftlichem
Temperament gespielten Tzigane-Rapsodie de concert pour violon et piano von
Maurice Ravel.
Die Geige, erbaut von Giovanni Grancino 1675 in Mailand (!)‚ sang, tanzte sanft
und wild, bis der Bogen erneuert werden musste. Sie entführte die Zuhörer in
eine kreative Welt mentaler Träume und Fantasien, ohne die Wirklichkeit zu
verlieren. Stürme, tobende Gewalten in rasenden Tempi kontrastierten mit
heiteren, spielerisch anmutenden Passagen, um wieder machtvollen, vielstimmigen
Klängen zu weichen. Der souveräne Vortrag variierte mit schwierigen Techniken
wie dem „Linke-Hand-Pizzicato“ oder dem Spielen in hohen Lagen. Einfühlsam und
mit herzhaftem Temperament am Flügel begleitet von Megumi Hashiba, vermittelte
Isabelle Engels die humanistische Welthaltigkeit einer Musik, die
Hoffnungsträgerin ist in einer Zeit geistiger und seelischer Verluste.
Barbara Kirchner-Babinecz