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Franz-Liszt-Musikfest |
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In seinem 1929
erschienenen Buch “Das Hoftheater in Ballenstedt” schildert Dr. Otto Trübe
das 3. Anhalt- bernburgische Musikfest, welches unter Leitung von Franz
Liszt am 22. und 23. Juni 1852 in Ballenstedt stattfand. Liszt selbst
bezeichnete es als das “erste Zukunfts-Musikfest.”
Nach Auskunft von
Musikwissenschaftlern der Musikhochschule “Franz Liszt” in Weimar war dies
das erste große Musikfest der Neudeutschen Schule um Liszt, Wagner und
Berlioz, ein Meilenstein in der Musikentwicklung in Deutschland. Erstmals
gingen ihre musikalischen Ideen über die Grenzen Weimars hinaus.
Das Programm war - trotz der Einbeziehung solcher Komponisten wie Gluck,
Beethoven und Mendelssohn-Bartholdy - als ein deutliches Bekenntnis zu neuen
Musik der Zeit konzipiert: drei Werke von Richard Wagner sowie weitere
Stücke von Berlioz, Liszt und Raff setzten die Schwerpunkte. Die Größe des
Orchesters (84 Musiker) und des Chores (über 200 Sänger) und ihre
Zusammensetzung waren für die damalige Zeit sensationell. Das Orchester
bestand aus Musikern der Hofkapellen von Weimar, Sondershausen und
Ballenstedt; der Chor setzte sich aus Sängern aus Leipzig (Studentenchor “Pauliner”),
Dessau, Halle, Bernburg und Ballenstedt zusammen.